Glimepirid

Glimepirid ist ein orales Antidiabetikum aus der Klasse der Sulfonylharnstoffe der dritten Generation. Es wird zur Behandlung von Typ-2-Diabetes mellitus eingesetzt, um den Blutzuckerspiegel zu senken, wenn Diät und Bewegung allein nicht ausreichen.

Indikationen für die Anwendung:

• Typ-2-Diabetes mellitus (nicht insulinabhängiger Diabetes), wenn Diät und körperliche Betätigung keine ausreichende Blutzuckerkontrolle gewährleisten.

Kontraindikationen:

• Typ-1-Diabetes mellitus (insulinabhängiger Diabetes).
• Diabetische Ketoazidose, diabetisches Präkoma oder Koma.
• Schwere Leberinsuffizienz.
• Schwere Niereninsuffizienz (z. B. Patienten, die eine Dialyse benötigen).
• Schwangerschaft und Stillzeit (aufgrund des Risikos von Hypoglykämien beim Neugeborenen).
• Überempfindlichkeit gegen Glimepirid, andere Sulfonylharnstoffe, Sulfonamide oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels.

Nebenwirkungen:

Stoffwechsel und Ernährung:

• Hypoglykämie: Symptome können sein: Schwindel, Schwitzen, Zittern, Hunger, Konzentrationsstörungen, Verwirrtheit, Sehstörungen oder Bewusstlosigkeit.

Gastrointestinal:

• Übelkeit, Erbrechen.
• Bauchschmerzen, Diarrhöe oder seltener Verstopfung.

Haut und allergische Reaktionen:

• Pruritus (Juckreiz), Hautausschlag, Urtikaria.
• Selten: schwere allergische Reaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom oder angioneurotisches Ödem.

Hämatologisch:

• In seltenen Fällen: Thrombozytopenie, Leukopenie, Agranulozytose oder hämolytische Anämie.

Vorsichtsmaßnahmen:

1. Hypoglykämierisiko:
   • Patienten mit erhöhtem Risiko (ältere Menschen, Personen mit unregelmäßigen Mahlzeiten, schwere körperliche Aktivität oder Alkoholkonsum) sollten engmaschig überwacht werden.
   • Eine ausreichende Aufklärung über die Erkennung und Behandlung von Hypoglykämiesymptomen ist erforderlich.
2. Regelmäßige Überwachung:
   • Regelmäßige Kontrolle des Blutzuckerspiegels und, falls erforderlich, des HbA1c-Werts wird empfohlen.
   • Eine regelmäßige Überprüfung der Leber- und Nierenfunktion ist insbesondere bei Patienten mit vorbestehenden Erkrankungen ratsam.
3. Wechselwirkungen:
   • Verstärkung der Wirkung: Einige Medikamente (z. B. NSAIDs, MAO-Hemmer, Betablocker, ACE-Hemmer) können die blutzuckersenkende Wirkung von Glimepirid verstärken und das Risiko einer Hypoglykämie erhöhen.
   • Abschwächung der Wirkung: Andere Medikamente (z. B. Diuretika, Glukokortikoide, Schilddrüsenhormone) können die Wirkung von Glimepirid abschwächen.
4. Einschränkungen bei der Anwendung:
   • Während der Schwangerschaft sollte die Behandlung auf Insulin umgestellt werden, um eine optimale Blutzuckerkontrolle zu gewährleisten und Risiken für den Fötus zu minimieren.

Anwendungshinweise:

• Glimepirid wird oral eingenommen, vorzugsweise vor oder während der ersten Hauptmahlzeit des Tages.
• Die Einnahme sollte mit einem Glas Wasser erfolgen.

Wichtige Hinweise:

• Glimepirid ist ein verschreibungspflichtiges Medikament und sollte nur unter der Aufsicht eines medizinischen Fachpersonals eingenommen werden.
• Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass sie bei Symptomen einer Hypoglykämie umgehend Kohlenhydrate (z. B. Traubenzucker) zu sich nehmen und im Notfall einen Arzt konsultieren sollten.

Lagerung:

• Bei Raumtemperatur (unter 25 °C) und außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.

Glimepirid ist ein wirksames Antidiabetikum, erfordert jedoch eine sorgfältige Überwachung und individuelle Anpassung der Therapie, um Risiken wie Hypoglykämie zu minimieren und eine optimale Blutzuckerkontrolle zu gewährleisten.